Vereinbarkeit
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein zentrales Element auf dem Weg zur Gleichstellung von Frauen und Männern. Die Erwerbstätigkeit beider Elternteile ist heute eine verbreitete Realität. Eine gute Vereinbarkeit ermöglicht es, dass Männer und Frauen aktive Familienverantwortung und Engagement im Erwerbsleben verbinden können, ohne dass sie dabei bezüglich Lohn, Karrierechancen und anderen wichtigen Aspekten der Berufstätigkeit benachteiligt werden. Dazu müssen jedoch Rahmenbedingungen wie Teilzeitstellen, flexible Arbeitszeiten und familienergänzende Kinderbetreuung erfüllt sein. Eine zufriedenstellende Vereinbarkeit von Beruf und Familienleben ist bei weitem noch nicht gewährleistet – weder für Mütter noch für Väter.
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Partnerschaftliche Rollenteilung
Unter partnerschaftlicher Rollenteilung ist ein Arrangement zu verstehen, in dem beide Elternteile zugunsten der Kinder Teilzeit erwerbstätig sind und sich Kinderbetreuung und Hausarbeit entsprechend ihrer Belastung durch die Erwerbstätigkeit untereinander aufteilen.
Eine partnerschaftliche Rollenteilung wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus:
· Intensivere Vater-Kind-Beziehung
· Aufrechterhaltung von Karrierechancen für beide Elternteile
· Zufriedenheit in der Partnerschaft
· Höhere Lebenszufriedenheit
· Finanzielle Absicherung durch die geteilte Ernährerrolle
Paare, die die Rollen partnerschaftlich teilen wollen, sind jedoch auch gefordert. Es braucht viel Organisation und gegenseitige Absprache. Die Frau muss bereit sein, das Zepter im Haus abzugeben und der Mann muss bereit sein, Care- und Hausarbeit zu übernehmen.
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Vorteile für Unternehmen
Familien- und Erwerbsarbeit sind zwei Lebensbereiche, die sich in einer familienfreundlichen Unternehmenskultur sinnvoll verbinden. Das hat Vorteile, nicht nur für die Mitarbeitenden, sondern auch für die Unternehmen, für kleine ebenso wie für grosse:
- Höhere Zufriedenheit und Arbeitsmotivation der Angestellten
- Weniger Abwesenheiten wegen Krankheit
- Geringere Fluktuation
- Höhere Produktivität der Teilzeitangestellten gegenüber Vollzeitangestellten
- Mehr Know-How durch ausserberuflich erworbene Kompetenzen
- Positiveres Image und höhere Arbeitsmarktattraktivität des Unternehmens
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Profil+
Die Orientierung an traditionellen Rollenbildern engt Frauen und Männer in der Entwicklung von Berufs- und Lebensperspektiven ein.
In den meisten Familien sind heutzutage beide Eltern berufstätig. Dennoch orientieren sich junge Männer nach wie vor an der lebenslangen Vollzeiterwerbstätigkeit und setzen sich nur wenige mit Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie auseinander. Junge Frauen rechnen mit einer Erwerbspause oder einem geringen Arbeitspensum und planen trotz guter Bildungsabschlüsse viel seltener als ihre Kollegen. Sie lassen sich deshalb eine berufliche Karriere und viele herausfordernde Tätigkeiten und Karrierechancen entgehen.
Zur Auseinandersetzung mit diesem Thema beim Übertritt in die Arbeitswelt wurden Unterrichtsmaterialien entwickelt, die sogenannte Mappe Profil+. Mit Hilfe dieser Mappe können Unternehmen wie auch Schulen ohne grossen organisatorischen Aufwand einen geschlechtergetrennten Impulstag durchführen.
- Mappe Profil+ (inkl. Biografiekarten) oder Biografiekarten-Set separat bestellen unter
Am Impulstag kommen Biografiekarten zum Einsatz. Sie gehören zur Mappe Profil+, können jedoch auch unabhängig davon verwendet werden, z.B. im Lebenskundeunterricht oder der Berufsberatung.