Vernetzung
Die infra schätzt die gute Vernetzung, den regelmässigen Austausch und die freundschaftliche Zusammenarbeit mit vielen Vereinen und Organisationen. Auch auf Projektebene arbeitet die infra mit verschiedenen Institutionen zusammen.
Die infra ist Mitglied im Frauennetz Liechtenstein, dem Verein für Menschenrechte, dem Frauenhaus, der Caritas, der Konferenz Chancengleichheit Ostschweiz und Liechtenstein, der Bewährungshilfe sowie dem Verein gegen Mädchenbeschneidung Ostschweiz Liechtenstein.
International: Batory Foundation
Am 29. und 30. Juni fand ein Studienbesuch polnischer Frauenrechtsorganisationen in Liechtenstein statt. Der Besuch wurde organisiert durch die infra und die liechtensteinischen Botschaft in Brüssel.

Vertreterinnen polnischer Frauenrechtsorganisationen zu Besuch in Liechtenstein.
Ziel des zweitägigen Besuches war der Austausch polnischer Frauenrechtsorganisationen mit diversen Akteur*innen in Liechtenstein.
Während dieser zwei Tage tauschten sich die Expertinnen zu Frauenrechtsthemen und der liechtensteinischen Frauenrechtsbewegung aus. Neben der Zusammenarbeit staatlicher Stellen und NGOs, der politischen Partizipation, dem Berufs- und Arbeitsmarkt (inkl. der sozialen Absicherung), dem Schul- und Bildungswesen, der Frauengesundheit und sexuellen Selbstbestimmung lernten die Besucherinnen auch das Frauenarchiv kennen. Ein Höhepunkt des Besuchs war die Diskussion mit Vertreterinnen des Landtags sowie mit Gemeinderätinnen.
Der Besuch fand im Rahmen des EWR-Finanzierungsmechanismus (EEA Grants) statt. 10 Prozent der EEA Grants werden für zivilgesellschaftliche Projekte und Aktivitäten aufgewendet. So werden u.a. auch solche Besuche finanziert.
Konferenz Chancengleichheit Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein
Die infra, vertreten durch Petra Eichele, ist Mitglied in der Konferenz Chancengleichheit Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein. Die Care-Arbeit beschäftigte auch die Mitglieder der Konferenz Chancengleichheit Ostschweiz und Fürstentum Liechtenstein. An der Jahreskonferenz 2023 wurde ein Positionspapier «Unbezahlte Care-Arbeit» verabschiedet, welches auch Empfehlungen an Liechtenstein enthält:
- Ein «Liechtensteiner Care-Barometer» soll in Auftrag gegeben werden.
- Aus dem Barometer soll ein Massnahmenplan erarbeitet werden.
- Es soll geprüft werden, ob das Modul «Unbezahlte Arbeit» aus der SAKE (Schweizerische Arbeitskräfteerhebung) vom Liechtensteiner Amt für Statistik übernommen werden kann.
- Es soll geprüft werden, ob und inwiefern sich Liechtenstein am Schweizerischen «Gleichstellungs-Barometer» künftig beteiligen kann und soll.
- Ein Runder Tisch zur unbezahlten Care-Arbeit soll durchgeführt und ein Positionspapier für Liechtenstein erarbeitet werden.
- Die Umsetzung der EU-Richtlinie 2019 zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben für Eltern und pflegende Angehörige soll zu einem fair bezahlten Elternurlaub führen, der die Vereinbarkeit von Familie und Erwerb sowie die Chancengleichheit von Müttern und Vätern auf dem Arbeitsmarkt wirksam fördert.
Runder Tisch Gleichstellung zur unbezahlten Care-Arbeit
Am 21. November 2023 fand der zweite Runde Tisch Gleichstellung statt, ein jährliches Netzwerktreffen von Nichtregierungsorganisationen und Fachstellen zur Diskussion von aktuellen Gleichstellungsthemen in Liechtenstein. Der Runde Tisch wird organisiert vom Verein für Menschenrechte, dem Frauennetz sowie dem Verein für Männerfragen und unterstützt vom Fachbereich für Chancengleichheit. Die genannten Organisationen beteiligten sich an der inhaltlichen Vorarbeit und der Setzung des Fokusthemas für 2024 und 2025: „Unbezahlte Care-Arbeit“. Aufgrund der Themenwahl beteiligte sich der Liechtensteinische ArbeitnehmerInnenverband (LANV) als Kooperationspartner. Gegen Abend trafen sich 15 verschiedene Organisationen und weitere Interessierte im Technopark in Vaduz. Die Veranstaltung gliederte sich in zwei Teile. Der erste Teil diente mit den zwei Fachreferaten von Lucia Lanfranconi und Markus Theunert der Information und Wissensvermittlung zum Thema. Der zweite Teil war als Workshop gestaltet, in dem die Teilnehmenden ihre persönlichen und beruflichen Erfahrungen zu Care-Arbeit sammelten. Die Vorträge sowie die Ergebnisse des Workshops werden als Grundlage für den zweiten Runden Tisch im 2024 dienen, bei welchem konkrete Ideen und Massnahmen erarbeitet werden.
Integrationsdialog
Seit über 10 Jahren arbeitet die infra im Integrationsbereich und unsere Expertise ist gefragt. Bereits zum zweiten Mal wurden wir von der Regierung zum Integrationsdialog eingeladen, der am 24.10.23 stattfand. Zusammen mit rund 60 Teilnehmer*innen konnten wir unsere Erfahrungen aus der Integrationsarbeit einbringen.
Der Integrationsdialog bot die Gelegenheit zur politischen Teilhabe und Mitgestaltung, um gesellschaftliche Prozesse und Hürden auf Gemeinde- und Landesebene zu verbessern. Nach einem Überblick über die laufenden Integrationsbemühungen im Land wurden in Workshops zu den verschiedenen Themen «Altern in Liechtenstein», «Fettnäpfchen und kulturelle Unterschiede» sowie «Willkommenskultur» Erfahrungen und Anliegen gesammelt. Die Ergebnisse aus den Workshops fliessen in die weitere Integrationsarbeit ein und werden mit den betroffenen Akteur*innen weiter diskutiert.

Integrationsdialog: Petra Eichele, RR Manuel Frick, Thelma Martinez, Alexandra Barbosa (v.l.)
Feminismus über Generationen:
Feministischer Streik 14. Juni 2023
Gleichstellung ist leider auch in Liechtenstein noch längst nicht erreicht. Der Feministische Streik am 14. Juni 2023 machte deutlich, dass es mit der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, der Lohngleichheit, der unbezahlten Care-Arbeit, der Altersarmut der Frauen, der Gewalt an Frauen sowie in vielen weiteren Themen in unserem Land einen bedeutenden Schritt vorwärts gehen soll.
Die Regierung hat die Forderungen des Manifests aus dem Jahr 2019 zu wenig beachtet. Darum überreichten wir Manuel Frick eine Neuauflage des Manifests. Die infra hat masseblich am Manifest mitgearbeitet und mit der Vorstandsfrau Coralie Kerhart auch an der generationsübergreifenden Podiumsdiskussion zum Feminismus teilgenommen.
Frauennetz
Das Frauennetz hat zum Ziel, die Chancengleichheit in der liechtensteinischen Gesellschaft zu fördern. Dies geschieht, indem das Frauennetz seinen Mitgliedern als Anlauf- und Koordinationsstelle dient und zur Vernetzung dieser beiträgt. Von dieser Arbeit profitiert auch die infra. Petra Eichele ist als Vertreterin der infra Mitglied im Frauennetz-Vorstand.
Schwerpunktthema des Frauennetzes war 2023 die Care-Arbeit.
Den Frauennetz Jahresbericht 2023 finden Sie hier.
Vielfalt in der Politik
Der Träger des Projekts «Vielfalt in der Politik» ist der Verein Frauennetz; Petra Eichele ist Mitglied der Projektgruppe. Vielfalt in der Politik im Sinne des Projektes bedeutet: Politik als Abbild der Gesellschaft, Chancengleichheit in einer gelebten Demokratie sowie Werte- und Meinungsvielfalt. Diese Definition von Vielfalt entspricht auch den Überzeugungen der infra und sie teilt die Ziele.
Die Gemeindewahlen vom März 2023 bildeten sowohl den Höhepunkt als auch den Schlusspunkt einer umfangreichen und langen Kampagne von «Vielfalt in der Politik» (kurz ViP). ViP konnte zum ersten Mal das Ziel umsetzen, die Wahlen vom Anfang der Rekrutierungsphase bis hin zum Wahlsonntag zu begleiten. Im Berichtsjahr 2023 ging es in den Endspurt: ViP gestaltete den Wahlkampf mit, analysierte Wahllisten, rückte die Kandidatinnen ins Rampenlicht und beurteilte die Wahlresultate.
Den ViP Jahresbericht 2023 finden Sie hier.