Vorwort
Quo vadis?
Im November 2023 führte die Geschäftsstelle der infra mit den Frauen des Vorstandes unter der Leitung von Christine Schädler einen Strategie-Workshop durch. Gemeinsam sind wir in einem ersten Schritt grundlegende Fragen neu angegangen: Wo steht die infra? Stimmt das Leitbild noch? Was sind die Kernkompetenzen? Wer kommt zur infra? Was macht die infra aus? Wie geht sie in die Zukunft?
Innehalten und einen Schritt zurücktreten. Das zwischenzeitliche Überdenken der Strategie macht nicht nur für Organisationen wie die infra Sinn. Fast jede Frau sucht im Laufe ihres Lebens immer wieder einmal neue Wege oder möchte ihre eigene persönliche Strategie entwickeln und eine erfülltere und erfolgreichere Lebensweise erreichen. Der Antrieb kann sehr vielfältig sein: Unzufriedenheit im Beruf, in der Partnerschaft oder Veränderungen der Lebensumstände. Bei mir persönlich ist eine Zeit angebrochen in der meine Töchter - wie man so schön sagt - «aus dem Gröbsten raus sind». Was heisst, die Care-Arbeit nimmt nicht mehr so viel Zeit in Anspruch, ich konnte mein berufliches Pensum wieder erhöhen, habe wieder mehr finanzielle Mittel zur Verfügung, denke über Weiterbildungen nach, usw. Was macht mich glücklich, was erfüllt mich? Ich bin dabei für mich selbst klare berufliche und persönliche Ziele und Wünsche zu definieren. und dann heisst es: „investieren“. Investieren in Weiterbildung, in Persönlichkeitsentwicklung aber auch finanzielles Investment in die eigene Zukunft.
Ich tue mich ehrlich gesagt ein wenig schwer, wenn es um Geldanlagen geht. Auch wenn mir bewusst ist, wie wichtig das Thema private Altersvorsorge - Stichwort «Gender Pension Gap» - ist. Da dies ein zentrales Thema der infra ist, wird mir das auch im Rahmen der Vorstandsarbeit immer wieder vor Augen geführt. Teilzeitpensen, tiefere Löhne, längere Erwerbsunterbrüche wegen Mutterschaft – und dies bei einer höheren Lebenserwartung: Diese Faktoren gehören zu den Hauptgründen für den «Gender Pension Gap». Wollen sich Frauen das Leben finanzieren können, das sie sich vorstellen, sind sie gut beraten, umsichtig und vorausschauend zu planen. Ein frühzeitiger und strategisch geschickter Vermögensaufbau ist deshalb für Frauen besonders wichtig. Persönlich habe ich das in meinen 20ern leider verpasst. Da dachte ich vor allem an das „Heute“. Erst mit der Geburt des ersten Kindes ist bei mir ein Bewusstsein für die Zukunft eingetreten und ich habe begonnen mich mit Lebensversicherungen und Anlageplänen auseinanderzusetzen. Aber, es ist ja nie zu spät.
Angesichts dieser Überlegungen und Erfahrungen wird deutlich: Die Investition in die eigene Zukunft, sei es beruflich, persönlich oder finanziell, spiegelt auch das Engagement der infra wider, Frauen dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen.
Regina Sele, Vorstandsfrau